Sprit, Strom, Gas – alles wird teurer. Dass diese Entwicklung auch auf Neufahrzeuge zutrifft, hat der ADAC mit einer Studie bewiesen. Die Durchschnittspreise aller angebotenen Modelle stiegen demnach von 44.908 Euro im Jahr 2017 auf 53.525 Euro im Juli 2022. Das entspricht einer Erhöhung von 19 Prozent. Dagegen lag die Inflation im gleichen Zeitraum nur bei rund acht Prozent.
Die höchsten prozentualen Preissteigerungen gab es in den unteren Klassen, wie der ADAC herausfand. Bei den Kleinstwagen stiegen die Neuwagenpreise um 44 Prozent, bei Kleinwagen um rund 30 Prozent und bei der unteren Mittelklasse um rund 21 Prozent.
Ein Grund dafür könnte nach Einschätzung des ADAC die Einführung neuer Mindeststandards bei Assistenzsystemen sein. Diese habe vor allem Auswirkungen auf die kleineren Klassen, da bei mittleren und großen Klassen die meisten Sicherheitsausstattungen schon zuvor in Serie waren. Damit lasse sich jedoch nicht der Preisanstieg ab der Mittelklasse rechtfertigen. Zudem nennen die Hersteller Lieferschwierigkeiten, den Halbleitermangel und gestiegene Einkaufspreise als Ursachen.
Teuerungen auch bei E-Fahrzeugen
Auch bei Elektrofahrzeugen stellten die ADAC-Experten eine Preissteigerung oder eine extrem hohe Einpreisung bei Modellstart fest, seit mit der Innovationsprämie der staatliche Anteil der Förderung verdoppelt wurde. So verlangte beispielsweise Renault für seinen Kleinstwagen Twingo in der Elektrovariante doppelt so viel wie für den Twingo mit Verbrennungsmotor. Im höheren Preissegment stieg der Preis für den elektrischen Ford Mustang Mach-E innerhalb eines Jahres um rund 10.000 Euro – bei unveränderter Ausstattung von 46.900 Euro auf 56.500 Euro.