Die April-Talfahrt auf dem deutschen Pkw-Markt hat keinen Verkaufskanal verschont. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Dataforce. Demzufolge büßte der wichtige Privatkundenmarkt gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,9 Prozent auf 64.625 Neuzulassungen ein. „Das etwas bessere Abschneiden des Privatmarkts liegt dabei vor allem an den schwächeren Vergleichswerten und weniger an der Priorisierung dieses Absatzkanals“, erklärte Dataforce-Analyst Benjamin Kibies.
Das Geschäft mit Flottenbetreibern schrumpfte im Berichtsmonat um 23,1 Prozent auf 55.635 neue Firmenwagen. Bei den sonstigen gewerblichen Kanälen summierte sich das Minus auf 23,6 Prozent. So sackten die Eigenzulassungen der Hersteller (13.033 Einheiten) und Händler (30.405) um jeweils rund 24 Prozent ab. Auf das Konto der Vermietfirmen gingen 16.566 Neuwagen – ein Rückgang von 21,6 Prozent.
Chipkrise bleibt „Flaschenhals“
Kibies: „Hauptverantwortlich für die negative Entwicklung sind die massiven Produktionsausfälle in den vergangenen Wochen. Insbesondere deutsche Hersteller mussten ihre Bänder anhalten, weil Kabelbäume aus der Ukraine fehlten.“ Inzwischen sei die Produktion wieder angelaufen, sodass die kommenden Monate wohl besser ausfallen sollten. „Allerdings bleiben die Lieferketten angespannt – und die Versorgung mit Halbleitern bleibt ein Flaschenhals“, so der Marktexperte weiter.
Im April sackte der deutsche Pkw-Markt um gut ein Fünftel auf 180.264 Neuzulassungen an. Dabei waren die Zahlen schon im Vorjahresmonat coronabedingt schwach ausgefallen. Normal wären für den April rund 300.000 Neuzulassungen.