Mit detaillierten Auswertungen und exakten Daten unterfütterte Jörg Michael Satz das eine oder andere Problem, das in Dortmund immer wieder besprochen wurde. Die umfangreichen Auswertungen und Befragungen umfassten hierbei generelle Eckdaten der einzelnen Unternehmen bis hin zu Einschätzungen rund um das Streitthema Nummer eins, den Distanz- beziehungsweise Onlineunterricht.
Die wohl wichtigsten Kennzahlen der Branche: Anzahl und Größe der Fahrschulen. Waren 2015 noch insgesamt 11.407 Flug- und Fahrschulen in Deutschland registriert, ist diese Zahl bis 2020 auf 10.273 gesunken (Jörg Michael Satz geht davon aus, dass Flugschulen circa fünf Prozent des Wertes ausmachen). Auch bei der Größe der Fahrschulen gibt es einen klaren Trend. Unternehmen, die zwischen 50.000 und 500.000 Euro Jahresumsatz verzeichnen, machen inzwischen 80 Prozent der Branche aus. Seit 2015 sinkt dafür die Zahl der kleineren Betriebe. Coronabedingt verzeichnete die Branche erstmals seit vielen Jahren wieder einen Rückgang des Gesamtumsatzes. Dieser liegt bei 2,378 Milliarden Euro, ein Minus von 2,7 Prozent gegenüber 2019. Größter Verlierer im ersten Covid-Jahr waren vor allem Fahrschulen mit einem Jahresumsatz von über zwei Millionen Euro. Der Fahrlehrerbestand wuchs verglichen mit 2015 leicht auf nun 44.953 Personen an.
Bei der aktuellen Befragung von 400 Fahrschulen im Bundesgebiet gaben die Befragten gegenüber Moving folgende Themen als besondere Herausforderungen an: 83 Prozent sehen im Fahrlehrermangel eine Bedrohung des Berufsstands, 71 Prozent kämpften mit Coronabestimmungen. Beim Thema Onlineunterricht gab es Einigkeit in der Fahrlehrerschaft: 97 Prozent der Befragten wünschen sich demnach keinen reinen Distanzunterricht, 60 Prozent der Unternehmen sprachen sich sogar für einen reinen Präsenzunterricht aus. Auch die Folgen des sogenannten E-Learnings sah die Mehrheit der Fahrschulen kritisch bis negativ.
Besonders deutliche Worte fand Jörg Michael Satz zum Frauenanteil in der Branche. Zwar wuchs der Anteil von 8,11 Prozent im Jahr 2012 auf 11,37 Prozent im Jahr 2021 an, dies spiegle aber bei Weitem nicht die Verhältnisse in der Gesellschaft wider.