Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Chipkrise, steigende Energiekosten und gestörte Lieferketten – die Automobilindustrie hat seit längerem mit zahlreichen Problemen zu kämpfen und schafft es hierzulande bei weitem nicht, den aktuellen Bedarf an Neufahrzeugen zu decken. Die Folge: Steigende Preise beim Händler. Zusätzlich weichen immer mehr Autokäufer auf den Gebrauchtwagenmarkt aus und wollen anstelle des geplanten Neuwagens einen Gebrauchten kaufen. Diese gestiegene Nachfrage (bei gleichzeitig geringerem Nachschub durch Leasing-Rückläufer) heizt auch den Gebrauchtwagenmarkt kräftig an.
Wie aus dem aktuellen AutoScout24 Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) hervorgeht, war 2022 sogar das teuerste Jahr aller Zeiten. Im Schnitt investierten Käufer eines bereits zugelassenen Fahrzeugs 27.497 Euro für einen Pkw. Über alle Modelle gerechnet ergibt sich daraus ein Preisanstieg von nicht weniger als 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und das, obwohl auch 2021 bereits ein neuer Höchstwert zu verzeichnen war. Besonders dramatisch fiel der Preisanstieg bei gebrauchten Elektrofahrzeugen aus. Die explodierenden Kraftstoffpreise machten E-Modelle besonders beliebt und führten zu einem Anstieg des Kaufpreises von 30 Prozent. Im Schnitt wechselten gebrauchte Elektroautos 2022 für 43.968 Euro den Besitzer. Da im November die Steigerungen vergleichsweise moderat ausfielen, erwarten viele Experten für 2023 wieder eine gewisse Normalisierung der Preise.