Wie die Schwäbische Post berichtet, kam es in Baden-Württemberg öfters vor, dass Fahrschüler FFP2-Masken zum Betrug bei ihrer theoretischen Prüfung nutzten. Über einer in der Maske eingebauten Mini-Kamera konnte ein Komplize mitlesen und dem Prüfling daraufhin die richtigen Antworten per Mini-Kopfhörer einflüstern. Zu erwerben waren die präparierten Masken für 1.000 bis 2.000 Euro im Internet. „Für diese Leute, die nicht lernen wollen oder zu viel Geld haben ist die Pandemie zumindest bei der Prüfung geradezu ein Vorteil“, sagt Marcellus Kaup, Leiter der Technischen TÜV-Prüfstelle Baden-Württemberg, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Auch Jochen Klima, Vorsitzender des baden-württembergischen Fahrlehrerverbands, kann die hohe Nachfrage nach den präparierten FFP2-Masken bestätigen: „Es scheint einen riesigen Markt zu geben.“ Laut Klima lief die Betrugsmasche meist so ab, dass der Komplize vor der Fahrschule in einem Auto saß und auf einem Laptop die Kamerabilder mit den Prüfungsfragen ablas. Über einen kleinen Kopfhörer konnte er dem Prüfling die korrekten Antworten einflüstern.
Strafen fallen milde aus
Durch die vermehrten Betrugsfälle nutzten Prüfer verstärkt Detektoren, um die verbotene Technik bei den Prüflingen aufzuspüren. Der TÜV sensibilisierte seine Prüfer dafür, auf auffälliges Verhalten der Fahrschüler zu achten. Die Strafen für einen aufgedeckten Betrug sind aber milde: Beim Auffinden einer Kamera dürfen Prüflinge nach sechs Wochen wieder zur Prüfung antreten. Dies sei „völlig unzureichend“ und „ein Sicherheitsrisiko“, heißt es von Seiten des Fahrlehrerverbands.