Wenn es um das Thema digitale Fahrerlaubnis geht, hat der TÜV-Verband eine ganz klare Position: „Der TÜV-Verband begrüßt die Einführung des digitalen Führerscheins sehr und unterstützt die Maßnahmen zugunsten eines papierlosen Nachweises der Fahrerlaubnis“, so Marc-Philipp Waschke, Referent Fahrerlaubnis, Fahreignung und Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband. Von der Umstellung erhofft Waschke sich nicht nur eine Erleichterung für Fahrerinnen und Fahrer, die einfach auf die digitale Geldbörse in ihrem Smartphone zugreifen können und so den Führerschein blitzschnell und stets zur Hand haben.
Auch in puncto Optimierung der Abläufe sieht er Chancen: „Die TÜV-Unternehmen und ihre Technischen Prüfstellen arbeiten seit vielen Jahren mit Bund und Ländern daran, die Bürokratie bei der Erteilung einer Fahrerlaubnis abzubauen und den Führerscheinprozess zu digitalisieren. Von der Einführung des digitalen Führerscheins erhoffen wir uns eine Verschlankung des gesamten Prozesses von der Antragsstellung bis zum Erhalten des Führerscheindokuments.“ Eigentlich war die Einführung des digitalen Führerscheins bereits für Oktober 2020 geplant, ab sofort kann man sich diesen über die App "ID Wallet" und die Onlineausweisfunktion auf das eigene Smartphone herunterladen.
Kritik von Digitalverbänden
Die digitale Fahrerlaubnis ist aber noch kein vollwertiger Ersatz für das tatsächliche Ausweisdokument. So wird er beispielsweise bei Polizeikontrollen noch nicht anerkannt - dafür muss EU-weit erst eine rechtliche Grundlage geschaffen werden. Digitalverbände kritisieren die Einführung der digitalen Fahrerlaubnis, solange sie noch nicht überall anerkannt ist.