Zu den heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten zu Unfällen mit E-Scootern im Jahr 2022 erklärt Richard Goebelt, Bereichsleiter Fahrzeug & Mobilität des TÜV-Verbands: „Im Jahr 2022 zählte das Statistische Bundesamt 8.260 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden. 1.234 Verkehrsteilnehmer:innen wurden dabei schwer verletzt, elf starben. Mit zunehmendem E-Scooter-Verkehr steigt auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Elektrorollern. Der Anstieg der Unfallzahlen ist alarmierend. Das zeigt erneut, dass der Straßenverkehr gleichberechtigter für alle Verkehrsteilnehmenden gestaltet werden muss.“
„Der TÜV-Verband fordert bereits seit einigen Jahren den Ausbau der Radinfrastruktur, die auch für E-Scooter vorgesehen ist. Insbesondere in Ballungsräumen muss eine sichere Infrastruktur für alle geschaffen werden. Von einer sicheren Fahrradinfrastruktur profitieren E-Scooter-Fahrende, aber auch Fußgänger:innen. Gleichzeitig müssen mehr Ressourcen in die Einhaltung und Überwachung der Verkehrsregeln im Zweiradverkehr investiert werden. Denn auch für Kleinstelektrofahrzeuge gelten Verkehrsregeln.“
Bei fast jedem fünften E-Scooter-Unfall spielte Alkohol eine Rolle
„E-Scooter sind auch deshalb so beliebt, weil sie ein schnell verfügbares Transportmittel sind. Leider werden sie jedoch allzu häufig für Trunkenheitsfahrten missbraucht. Bei fast jedem fünften E-Scooter-Unfall (18,1 Prozent) war Alkohol im Spiel. Für E-Scooter-Fahrende gilt die mit 0,5 Promille die gleiche Alkoholgrenze wie für Autofahrende. Personen unter 21 Jahren und Fahranfänger:innen dürfen gar keinen Alkohol konsumieren. Die personellen Kapazitäten für diesen Kernbereich der Polizeiarbeit müssen erhöht werden, um Alkohol- und Drogenverstöße konsequent zu ahnden. E-Scooter sind keine Spielzeuge, sondern erreichen ein Tempo von bis zu 20 km/h. Die steigenden Unfallzahlen zeigen, dass spontane Trunkenheitsfahrten mit einem scheinbar harmlosen Gefährt gravierende Folgen haben.“