Das coronabedingte, geringe Verkehrsaufkommen im Jahr 2020 hat sich positiv auf die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern ausgewirkt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, kamen rund 22.500 Kinder bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden. Im Durchschnitt wurde damit alle 23 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet. Allerdings lag die Zahl der verunglückten Kinder fast 20 Prozent niedriger als im Jahr 2019 und war so gering wie noch nie seit der Deutschen Vereinigung. Die Zahl der Unfallopfer unter 15 Jahren sank um 15 Prozent und ist damit niedriger als die der Unfallopfer insgesamt. Auch die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Kinder ging zurück: von 55 im Jahr 2019 auf 48 im vergangenen Jahr. Mit 41 Prozent waren die meisten verunglückten Kinder mit dem Fahrrad unterwegs, knapp 33 Prozent saßen in einem Auto und 21 Prozent gingen zu Fuß.
Gründe für den historischen Tiefststand sieht Destatis in den zeitweilig geschlossenen Schulen und Freizeiteinrichtungen. Während des ersten Lockdowns ab Mitte März 2020 verunglückten weniger Kinder als in den Vorjahresmonaten auf den Straßen. Von Mai bis Juli stieg die Zahl zwar wieder, lag aber weiter deutlich unter dem Niveau der Vorjahresmonate.