Einer der häufigsten Fehler beim Ertönen des Martinshorns ist, unvermittelt auf der Fahrbahn abzubremsen, warnt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) in einer aktuellen Pressemitteilung. Denn damit riskieren Autofahrer nicht nur einen Auffahrunfall, sondern auch eine Behinderung des Einsatzwagens, der sich mit Blaulicht und Martinshorn nähert.
Je nach Situation erfordere die Bildung einer Rettungsgasse in der Stadt eine individuelle Reaktion, schreibt der DVR. Hören Autofahrer beispielweise während sie an einer roten Ampel warten, das Warnsignal eines Einsatzfahrzeuges, sollten sie vorsichtig über die rote Ampel in den Kreuzungsbereich fahren. Auf diese Weise bekommen auch alle anderen Verkehrsteilnehmer genug Platz, um den Weg für die Rettungskräfte freizumachen. An einer grünen Ampel gelte es hingegen, beim Ertönen des Martinshorns nicht einfach in den Kreuzungsbereich zu fahren. Vielmehr sollten Autofahrer den Blinker rechts setzen, die Geschwindigkeit verringern, an den rechten Fahrbahnrand fahren und anhalten.
Wenn sich ein Einsatzfahrzeug nähert, der Verkehr stockt oder auf einer Hauptverkehrsstraße mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung steht, müssen Autofahrer hingegen anders reagieren, berichtet der DVR. Dann gelte es in der Richtungsfahrbahnmitte den Weg freizuhalten. Handelt es sich um eine dreispurige Straße, müssen die Fahrer eine Gasse zwischen dem linken und allen danebenliegenden Spuren bilden. Die Standspur darf hierfür – in der Stadt ebenso wie auf Autobahnen und Bundesstraßen – nicht genutzt werden.
Faustregel für die Bildung von Rettungsgassen
Wer sich bei der Bildung der Rettungsgasse nicht immer sicher ist, kann eine kleine Eselsbrücke zu Rate ziehen, raten die Experten des DVR. So sollten Autofahrer auf ihre rechte Hand schauen. Die Finger symbolisieren die Fahrspuren, die vor dem Fahrer liegen. Der Daumen ist die linke Spur, auf der die Autos etwas weiter nach links fahren sollten. Die „Lücke“ zwischen Daumen und Zeigefinger symbolisiert dann die Fahrbahn, auf der die Rettungsgasse gebildet werden sollte.
André Schütze