Dauerhafte Sonneneinstrahlung bei besonders hohen Temperaturen schädigt Fahrbahnbeläge: Asphalt wird durch die Hitze schnell weich, wodurch die Bodenhaftung zwischen Fahrzeug und Straße erheblich beeinträchtigt wird. „Bei Hitzewellen sollten alle Verkehrsteilnehmer langsamer und besonders aufmerksam auf den Straßen unterwegs sein – genauso wie bei Glatteis im Winter“, so Thorsten Rechtien, Kfz-Experte bei TÜV Rheinland. Vor allem für Zweiradfahrer ist die Hitze gefährlich: Schon ein kleiner Kontrollverlust kann gravierende Stürze verursachen.
Tückische Spurrillen
Bei Hitze bilden sich außerdem schnell Spurrillen im aufgeweichten Asphalt, die nur schwer auszumachen sind und zum Aquaplaning beitragen: „Hitzegewitter sind meist heftig und die Spurrillen laufen binnen Sekunden mit Wasser voll“, erklärt der Kfz-Experte. „In diesen kleinen Kanälen verlieren Verkehrsteilnehmer schon bei relativ geringem Tempo schnell die komplette Bodenhaftung und somit die Kontrolle über ihr Fahrzeug.“
Aufgeplatzte Betonfahrbahn
Auch Straßenbeläge aus Beton verändern sich durch Hitze und starke Temperaturschwankungen. Das harte Material dehnt sich bei Hitze aus, wird porös und platzt auf. „Diese sogenannten Blow-ups entstehen urplötzlich“, warnt Rechtien. Bei niedrigen Geschwindigkeiten sei die Chance jedoch wesentlich größer, diesen plötzlich auftretenden Hindernissen ausweichen zu können. Auch Dehnungsfugen sind ein Problem bei heißem Beton. Die Fugen härten mit der Zeit aus und verhindern, dass sich die Platten wie gewohnt ausdehnen können. Die Platten können so im Extremfall aus ihrer Verankerung springen und ebenfalls zum Hindernis für Verkehrsteilnehmer werden.