Ein zunächst unbekannter Täter hat in der südhessischen Gemeinde Eppertshausen nordöstlich von Darmstadt illegal mit weißer Farbe Zebrastreifen auf zwei Straßen gemalt. In einer der Straßen malte er zudem noch Parkbuchten auf. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung nahm die Polizei wenige Tage später einen 22-jährigen Mann fest. Er gab zu, die zwei Zebrastreifen und die Parkbuchten gemalt zu haben. Zur Tatzeit sei er betrunken gewesen.
„Wir sind erleichtert, dass hinter der Tat keine Initiative für zum Beispiel mehr Sicherheit im Straßenverkehr steht, also etwas Organisiertes“, sagte Bernd Hochstädter, Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums Südhessen in Darmstadt, gegenüber der Zeitschrift für Verkehrserziehung. Allerdings sei auch die Einzeltat scharf zu verurteilen. „Wir finden das gar nicht lustig“, so Hochstädter.
Das unberechtigte Aufmalen von Zebrastreifen sei kein Kavaliersdelikt. „Das kann schnell zu einer Gefahr werden. Wir denken da vor allem an die schwachen Verkehrsteilnehmer wie Kinder und ältere Menschen, die durch das plötzliche Auftauchen illegaler Fußgängerüberwege irritiert sein könnten“, so Hochstädter.
Die Gemeinde Eppertshausen reagierte ebenfalls verärgert. Noch vor der Festnahme des Täters erstattete sie Anzeige wegen Amtsanmaßung, Sachbeschädigung sowie gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Dem Täter drohen damit Höchststrafen von mehreren Jahren Haft.
„Aus Sicht der Gemeinde gibt es zu einem klaren Kurs in dieser Angelegenheit keine Alternative“, schrieb die Gemeindeverwaltung auf ihrer Facebook-Seite. Die Hoheit über die Verkehrszeichen und -markierungen könne sie sich nicht aus der Hand nehmen lassen. Die Zebrastreifen und die Parkbuchten ließ sie entfernen. „Die Gemeinde rechnet mit Kosten im vierstelligen Bereich“, teilte sie mit. Einer der Zebrastreifen war auf eine ortsauswärts führende Landstraße (Urbacher Straße) aufgemalt worden, der andere auf einer Straße (Siemensstraße) in einem benachbarten Industriegebiet.
(kw)