Das Landgericht Düsseldorf (AZ: 10 O 281/22) fällte unlängst ein Urteil, das die dunkle Seite des Straßenverkehrs beleuchtet: den manipulierten Verkehrsunfall. Im Zentrum des Falles stand ein Zusammenstoß zwischen einem luxuriösen Mercedes-Benz CLK und einem älteren, nahezu wertlosen Opel Astra. Doch war es wirklich ein einfacher Parkunfall oder steckte mehr dahinter?
Abgekartet: Sachverhalt machte stutzig
Nach Darstellung des Klägers habe die Fahrerin des Opel beim Einparken sein Fahrzeug beschädigt.
Auffällig waren dabei die vorgebrachten Umstände, unter anderem ein signifikanter Unterschied im Wert der beteiligten Fahrzeuge, die Art des Unfalls und die schnelle Einigung über die Haftungsfrage. Die Gerichtsverhandlung offenbarte dann eine Welt voller Täuschungen. Beide Fahrer befanden sich in Insolvenzverfahren und der Kläger war zudem im Kfz-Handel tätig. Die Umstände des Unfalls – ein Zusammenstoß beim Einparken – und die sofortige Einigkeit über die Haftung ließen das Gericht stutzig werden. Detaillierte Untersuchungen und Indizien sprachen eine deutliche Sprache: Dieser Unfall war kein Zufall, sondern eine abgekartete Sache.
Indizien, die zum Urteil führten
Auffälligkeiten wie die rasche Einigung über die Haftung, die wirtschaftliche Not der Beteiligten und die detaillierten Kenntnisse der Fahrzeugwerte deuteten auf eine Manipulation hin. Durch die geschickte Verknüpfung dieser Beweise gelang es dem Gericht, Licht ins Dunkel zu bringen und das wahre Geschehen zu enthüllen.
Indizien und Warnsignale für Manipulationen
- auffällige Unfallsituation, z. B. ein Anstoß gegen ein abgestelltes Fahrzeug
- eindeutige Haftungslage zugunsten eines Beteiligten
- sofortiges Schuldeingeständnis eines Beteiligten
- Wertvolles Fahrzeug des einen, wertloses Fahrzeug des anderen Beteiligten
- ungewöhnliches Fahrmanöver
- Veräußerung des unfallbeteiligten Fahrzeugs unmittelbar nach dem Unfall
- finanzielle prekäre Lage der Beteiligten.