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Manipulierter Verkehrsunfall: LG Düsseldorf deckt auf

02.09.2024 15:14 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Genau hinsehen und Indizien richtig bewerten: Das Urteil des Landgerichts Düsseldort als klares Signal an alle, die glauben, durch manipulierte Unfälle finanziellen Gewinn erzielen zu können
© Foto: Dzono / Adobe Stock

Schadensersatz von der gegnerischen Versicherung für einen Unfall, der gar nicht so wie behauptet stattgefunden hat: Manchmal kann vor Gericht eine geschickte Verknüpfung von Beweisen das wahre Geschehen enthüllen, wie der Deutschen Anwaltvereins (DAV) hier mitteilt.

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Das Landgericht Düsseldorf (AZ: 10 O 281/22) fällte unlängst ein Urteil, das die dunkle Seite des Straßenverkehrs beleuchtet: den manipulierten Verkehrsunfall. Im Zentrum des Falles stand ein Zusammenstoß zwischen einem luxuriösen Mercedes-Benz CLK und einem älteren, nahezu wertlosen Opel Astra. Doch war es wirklich ein einfacher Parkunfall oder steckte mehr dahinter?

Abgekartet: Sachverhalt machte stutzig

Nach Darstellung des Klägers habe die Fahrerin des Opel beim Einparken sein Fahrzeug beschädigt. 
Auffällig waren dabei die vorgebrachten Umstände, unter anderem ein signifikanter Unterschied im Wert der beteiligten Fahrzeuge, die Art des Unfalls und die schnelle Einigung über die Haftungsfrage. Die Gerichtsverhandlung offenbarte dann eine Welt voller Täuschungen. Beide Fahrer befanden sich in Insolvenzverfahren und der Kläger war zudem im Kfz-Handel tätig. Die Umstände des Unfalls – ein Zusammenstoß beim Einparken – und die sofortige Einigkeit über die Haftung ließen das Gericht stutzig werden. Detaillierte Untersuchungen und Indizien sprachen eine deutliche Sprache: Dieser Unfall war kein Zufall, sondern eine abgekartete Sache.

Indizien, die zum Urteil führten

Auffälligkeiten wie die rasche Einigung über die Haftung, die wirtschaftliche Not der Beteiligten und die detaillierten Kenntnisse der Fahrzeugwerte deuteten auf eine Manipulation hin. Durch die geschickte Verknüpfung dieser Beweise gelang es dem Gericht, Licht ins Dunkel zu bringen und das wahre Geschehen zu enthüllen.

Indizien und Warnsignale für Manipulationen

  • auffällige Unfallsituation, z. B. ein Anstoß gegen ein abgestelltes Fahrzeug
  • eindeutige Haftungslage zugunsten eines Beteiligten
  • sofortiges Schuldeingeständnis eines Beteiligten
  • Wertvolles Fahrzeug des einen, wertloses Fahrzeug des anderen Beteiligten
  • ungewöhnliches Fahrmanöver
  • Veräußerung des unfallbeteiligten Fahrzeugs unmittelbar nach dem Unfall
  • finanzielle prekäre Lage der Beteiligten.
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