Daher werde ein erheblicher Teil der Fahrer in den nächsten Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden, hieß es. Die Berufsgruppe war damit erheblich älter als der Durchschnitt der Erwerbstätigen in Baden‑Württemberg. Denn lediglich 25,6 Prozent der sechs Millionen Erwerbstätigen dort waren 55 Jahre oder älter. „Es gibt ein Nachwuchsproblem“, sagte ein Pressesprecher des Verdi Landesbezirks Baden-Württemberg im Hinblick auf den Personalmangel der Branche. Auch am letzten Mittwoch wurde unter anderem im kommunalen Nahverkehr von Stuttgart und Esslingen laut Gewerkschaft gestreikt.
Hohe Ausfallquote
„Wenn Tausende Fahrerinnen und Fahrer aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen fehlen und deswegen ständig Fahrten ausfallen, belastetet das die Fahrgäste jeden Tag“, sagte Verhandlungsführer Jan Bleckert. Etwa 17.000 Beschäftigte zählte das Landesamt 2022 zur Berufsgruppe der Fahrer von Bussen und Straßenbahnen in Baden-Württemberg. Mit einem Anteil von 90 Prozent waren die meisten der Beschäftigten Männer. Die Einordnung der Bus- und Straßenbahnfahrer wurde auf Basis der Klassifikation der Berufe der Bundesagentur für Arbeit vorgenommen (KldB 2010). Die Auswertungen beziehen sich auf die Berufsuntergruppe 5213 („Bus- und Straßenbahnfahrer/innen“).