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Fahrlehrerkongress 2023: Schweinehund, Ernährung, Work-Life-Balance

18.11.2023 11:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Schweinehund, Ernährung, Work-Life-Balance
Frédéric Letzner rief in seinem Beitrag die Teilnehmer in Berlin dazu auf, mehr auf sich selbst zu achten
© Foto: Sarah Jabs

Als letzter Redner vor dem Ausblick der Bundesvereinigung behandelte Frédéric Letzner in seinem Vortrag das Thema Gesundheit.

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Der Titel des letzten externen Redners dürfte nicht wenige Teilnehmer dazu gebracht haben, erst einmal die Augen zu verdrehen: „Schweinehund, Ernährung, Work-Life-Balance: Gesundheit geht anders“. Doch der Speaker, Autor und Experte für Gesundheits- und Ernährungspsychologie Frédéric Letzner räumte gleich zu Beginn mit einer falschen Erwartungshaltung auf. Bei ihm gehe es nicht darum, dass ein Apfel gesünder sei als eine Tafel Schokolade. Eine Tatsache, die wirklich jeder weiß. Letzner beschäftigte sich vielmehr mit der Psychologie hinter unserem Verhalten und griff die Frage auf, warum sich der Mensch so oft unvernünftig verhält.

Mythos Schweinehund

Um zu begreifen, warum viele Menschen beispielsweise in Stresssituationen zu ungesünderem Essen, Zigaretten oder Alkohol greifen, stellte Letzner die These auf, dass Menschen keine rationalen, sondern vielmehr emotionale Wesen seien. Fast jeder tendiert im Alltag dazu, irrationale Entscheidungen pseudo-rational zu begründen. Ein Beispiel hierfür ist auch der Begriff „Schweinehund“, mit dem Abhängigkeiten und Barrieren verharmlost werden. Der Griff zu ungesundem Essen ist oftmals schlicht ein Bewältigungsmechanismus. Und in den meisten Fällen sei Stress der eigentliche Auslöser.

Druck macht krank

Welche Rolle hierbei auch die Arbeitswelt spielt, zeigte Letzner in der zweiten Hälfte seines Vortrags. Aktuell hat jeder dritte Deutsche eine diagnostizierte psychische Erkrankung, die Dunkelziffer ist weitaus höher. Vor allem Dinge wie Perfektionismus, Harmoniebedürftigkeit und ein an Leistung gekoppeltes Selbstwertgefühl führen zu Problemen in der Arbeitswelt. Und mittelfristig zu einem hohen Krankenstand. Wo das im schlimmsten Fall endet, sieht man in Japan. Dort gibt es eine der höchsten Suizidraten. Letzner appellierte, das eigene Wohlbefinden nicht zu ignorieren – und Begriffe wie Geduld, Genuss, Genügsamkeit und Gelassenheit in den Fokus zu rücken.

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