„Seit der Einführung der speziellen Nummerntafel für historische Fahrzeuge zum 1. Januar 1997 nimmt die Zahl der Oldtimer immer mehr zu“, teilt die GTÜ mit. Anfang 2021 seien es 660.520 Fahrzeuge gewesen, die meisten davon Pkw – und die meisten davon gut gepflegt.
Aus ihrer Oldtimerstatistik liest die Prüforganisation heraus, dass „die Klassikerbesitzer sich ausgiebig um Wartung und Pflege ihrer Lieblinge kümmern“. Bei den GTÜ-Hauptuntersuchungen 2020 habe es Mängelfreiheit bei 65,39 Prozent aller geprüften Pkw gegeben.
Jährliche Pauschalsteuer von 191 Euro
Die GTÜ liefert weitere Hintergründe zum H-Kennzeichen: Als vor drei Jahrzehnten mit der Einführung des Katalysators die Kraftfahrzeugsteuer umgestellt wurde, wurden die Fahrzeuge nach Schadstoffausstoß beurteilt, nicht mehr nach Hubraum. „Für automobile Klassiker hätte dies zu horrenden Steuersätzen führen können, obwohl sie im Alltag kaum bewegt werden und die Umwelt entsprechend wenig belasten“, heißt in der Pressemitteilung weiter. „Das H-Kennzeichen löste diese Ungerechtigkeit auf: Für alle Klassiker wird eine jährliche Pauschalsteuer von 191 Euro erhoben.“
Mindestens 30 Jahre ab Erstzulassung muss das Fahrzeug sein, außerdem muss es „weitestgehend dem Originalzustand entsprechen“, in einem guten Zustand sein und „der Pflege des historischen Kulturgutes dienen“. So verlangt es das Gesetz. Alle zwei Jahre ist eine HU zu absolvieren.
40.000 Käfer sind noch unterwegs
Laut GTÜ nimmt die Zahl der Oldtimer Jahr für Jahr um rund zehn Prozent zu, dennoch macht ihr Anteil lediglich rund ein Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge aus. Gefahren werden sie eher wenig, rund 1.740 Kilometer pro Jahr. Mercedes-Benz, Volkswagen und Porsche führen die Liste der Oldtimer an. Rund 40.000 VW Käfer seien noch in Deutschland zugelassen.