Polizei, Versicherer und Automobilclubs registrieren eine steigende Zahl von Katalysator-Diebstählen, berichtet das Goslar Institut. Experten sehen diese Entwicklung insbesondere dem in den Abgasreinigern befindlichen Edelmetall geschuldet. Nach Angaben der ADAC-Straßenwacht wurden allein in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres rund 240 Katalysatoren ausgebaut und entwendet. 2017 zählte der Verein noch 38 Fälle, 2019 waren es bereits 169.
Besonders häufig betroffen sind laut Statistik des ADAC ältere Opel Astra und VW Polo. Aber auch andere Fahrzeuge früherer Baujahre locken Katalysator-Diebe an – ebenso wie Neuwagen.
Schnell und problemlos
Geübte Kriminelle benötigen scheinbar oft nicht einmal eine Minute, um den Abgasreiniger abzumontieren, heißt es beim Goslar Institut weiter. Das sollen Überwachungsvideos belegen, auf die sich Medienberichte berufen. Mit dem richtigen Werkzeug lässt dich ein Kat offenbar problemlos und so schnell entfernen, dass wenig Gefahr besteht, dabei erwischt zu werden.
Im schlimmsten Fall: Totalschaden
Den Diebstahl bemerken die Fahrzeugbesitzer meist erst dann, wenn das Auto plötzlich anders und lauter klingt. Aber wer zahlt dann für den entwendeten Katalysator? Inklusive Montage kommen für einen Ersatz-Kat Kosten von mindestens 500 bis zu über 2.000 Euro auf den Fahrzeughalter zu. Kaskoversicherte können die Kosten, die ihnen durch Katalysatordiebe entstehen, bei ihrer Versicherung geltend machen, so das Goslar Institut. Allerdings bestehe bei älteren Fahrzeugen das Risiko, dass der Aufwand für den Ersatz des Kats den Wert des betroffenen Autos übersteigt. Dann könne sich der Besitzer mit einem Totalschaden konfrontiert sehen.