Die starke Angebotsknappheit hat der DAT zufolge den Anschaffungspreis im Jahr 2022 geprägt. Es habe kaum Nachschub bei Neuwagen in den vergangenen zwei bis drei Jahren gegeben, was zu einem Mangel an jungen Gebrauchtwagen bei anhaltend hoher Nachfrage geführt habe.
„Der Mangel an Gebrauchtwagen wirkte sich deutlich auf die Transaktionspreise aus“, heißt es im DAT-Report weiter. „Mit durchschnittlich 18.800 Euro erreichten die Gebrauchtwagenpreise im Jahr 2022 ein neues Allzeithoch. Alleine im Vergleich zum Vorjahr betrug der Anstieg 3.060 Euro oder 19 Prozent. Im Vergleich zu 2013 hat sich in den letzten zehn Jahren (nichtinflationsbereinigt) der durchschnittliche Verkaufspreis verdoppelt.“
Unter 10.000 Euro? Fehlanzeige
Die Entwicklung des Kaufpreises hat laut DAT auch starke Auswirkungen auf die einzelnen Kaufpreisklassen: Unter 10.000 Euro seien im vergangenen Jahr nur noch 23 Prozent aller Gebrauchtwagen gehandelt worden (2021: 34 Prozent). Die Mehrheit aller Fahrzeuge (46 Prozent) habe 17.500 Euro oder mehr gekostet. Von 10.000 Euro bis unter 17.500 Euro seien die Anteile weitestgehend stabil geblieben. „Die Gründe waren vielfältig, so fehlten insgesamt kleine und günstige Fahrzeuge, die Nachfrage war weiter sehr hoch, und der Handel musste die Fahrzeug teuer einkaufen.“
Erstkäufer schauen in die Röhre
Der Anteil derjenigen, die sich zum ersten Mal in ihrem Leben mit einem Gebrauchtwagen motorisierten, sank laut DAT 2022 im Vergleich zum Vorjahr von 12 auf 10 Prozent. Für diese Käufergruppe, zu denen häufig Fahranfänger gehören, waren günstige Gebrauchtwagen im Ausnahmejahr 2022 Mangelware. Erstkäufer bezahlten im Schnitt 8.410 Euro. Das entspricht einer Steigerung von 6% gegenüber 2021.
„Im Zehnjahresvergleich bedeutet dies ein Preisanstieg von 47% (nicht-inflationsbereinigt)“, lautet das Fazit im DAT-Report. Die Fahrzeuge von vor zehn Jahren seien zwar nicht mit den heutigen Fahrzeugen vergleichbar, die Investitionen in ein solches Einstiegsmodell waren 2022 jedoch erheblich.