„Mit dieser Messtechnik ergibt sich ein erhebliches Verbesserungspotential für die Ziele der Luftreinhaltung, weil wir fehlerhafte Abgasreinigungssysteme nun deutlich besser erkennen,“ erklärt Marco Oehler, Technischer Leiter der GTÜ. Die Kosten für die Autofahrer bleiben trotz des aufwendigeren Prüfverfahrens identisch mit den Kosten der Fahrzeuguntersuchung anderer Abgasklassen.
Wenige Fahrzeuge sind besonders auffällig
Euro-6-Dieselmotoren gelten als besonders schadstoffarm, wenn das gesamte System aus Triebwerk und Abgasreinigung unbeschädigt und korrekt eingestellt ist. Aus einer 2018 ausgeführten und 2020 von der Bundesanstalt für Straßenwesen veröffentlichten Studie geht hervor, dass 2,4 Prozent der getesteten Fahrzeuge bei den Prüfungen über dem neu eingeführten Grenzwert lagen. Diese wenigen Fahrzeuge mit mangelhaftem Abgassystem haben jedoch ungefähr 90 Prozent der Partikelmasse des gesamten Testfelds von 420 Euro-6-Diesel-Pkw ausgestoßen. „Legt man dieses Ergebnis auf den vorhandenen Euro-6-Fahrzeugbestand in Deutschland um, leuchtet rasch ein, wie wichtig die Vorschrift für die neue Messtechnik ist“, führt Marco Oehler weiter aus.
Früherer Zeitpunkt geplant
Zunächst war vorgesehen, dass die neuen Geräte zum 1. Januar 2023 einsatzbereit sind. Doch wie in vielen anderen Industriezweigen hatten auch die Hersteller der Prüfmittel wegen der Auswirkungen der Coronapandemie und des Kriegs in der Ukraine mit Lieferkettenproblemen zu kämpfen.