Niedrige Spritpreise und große Motoren: Für Fans leistungsstarker Verbrennungsmotoren galten die USA als eine Art Mekka. Und das trotz des dort vorherrschenden und strengstens durchgesetzten Tempolimits. Allerdings scheint die klassische automobile Fortbewegung auch hier ein Auslaufmodell zu sein. Wie schon die Europäische Union hat nun auch der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat Kalifornien (40 Millionen Einwohner) bekanntgegeben, ab 2035 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen. Dies trifft wie in Europa Pkw und leichte Nutzfahrzeuge.
Auf dem Weg hin zum lokal emissionsfreien Individualverkehr sollen ab 2026 mehr als ein Drittel der Neuwagen bereits ohne konventionellen Kraftstoff betrieben werden, 2030 dann bereits zwei Drittel. Wie unter anderem der Spiegel auf seiner Onlinepräsenz berichtet, begründete der demokratische Gouverneur Gavin Newsom diesen für US-Verhältnisse radikalen Schritt mit der Klimakrise. Nachdem Kalifornien in Sachen Umweltschutz schon länger als Vorbild für viele andere US-Staaten gilt, könnte auch das klare Bekenntnis zur Elektromobilität weitreichende Folgen haben und den bereits begonnenen Wandel in der US-Automobilindustrie ankurbeln. Zudem haben bereits andere US-Staaten ein Verbrenner-Verbot ins Auge gefasst und könnten damit bald Kalifornien folgen.
Ganz werden Pkw mit Verbrennungsmotoren aber auch nach Ablauf der Übergangsfrist nicht aus dem Straßenbild verschwinden. Immerhin soll der Kauf von Gebrauchtwagen mit Diesel und Benziner weiterhin möglich sein, auch Plug-in-Hybride könnten bei der Umsetzung der selbstgesetzten Umweltziele eine Rolle spielen.