Der Ausbau der Elektromobilität ist zentrales Element des deutschen Klimaschutzprogramms 2030. Dies stellt die Automobilindustrie vor die Herausforderung, bisher profitable Verbrennungsmotoren durch derzeit noch nicht profitable Elektrotechnologie zu ersetzen, berichtet die Beratergesellschaft Deloitte. Dadurch steige der Druck auf die Branche, denn die Neuzulassungen, vor allem im Segment der Verbrennungsmotoren, werden in den nächsten zehn Jahren deutlich rückläufig sein.
Wie eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens zeigt, wird dieser Negativ-Trend durch die Coronakrise noch verstärkt. So glauben die Macher der Studie, dass bis zum Jahr 2030 bis zu drei Millionen weniger Verbrenner am Markt nachgefragt werden als noch vor der Pandemie.
Corona-Konjunkturpaket beschleunigt den Wandel
Der Studie zufolge werden bis 2030 voraussichtlich nur 6,35 Millionen Autos mit Elektroantrieb neu zugelassen werden. Zum Wendepunkt in der Elektromobilität wird es bis 2030 – wie die Bundesregierung angekündigt hatte – daher noch nicht kommen. Frühestens ab 2032 werden die Neuzulassungen der Elektrofahrzeuge die der Verbrenner einholen, schreibt Deloitte.
Hybridmotoren werden langfristig keine Rolle mehr spielen
Insbesondere batteriebetriebene Autos werden laut Studie im alternativen Segment auch über 2030 hinaus am stärksten nachgefragt werden. Glaubt man den Berechnungen des Unternehmens werden dabei vor allem Klein- und Kleinstwagen eine entscheidende Rolle einnehmen. Gründe dafüre seien ihre niedrigere Preisklasse sowie die zunehmende Verschärfung der CO2-Regularien.
Stärker ins Spiel könnte auch die Brennstoffzellentechnologie kommen. Ihr Anteil wird ab 2026 kontinuierlich zunehmen, sagen die Berater voraus. Fahrzeuge mit Hybridmotoren werden hingegen an Bedeutung verlieren. Zwar werden sie in den nächsten fünf Jahren für die Branche noch essenziell sein, da sie die Einhaltung der CO2-Vorgaben erleichtern und bestehende Wertschöpfungsprozesse weiterhin genutzt werden können. Ab 2025 wird ihre Relevanz jedoch zunehmend sinken.