Über die Hälfte der inspizierten Tunnel erfüllt die Mindestanforderungen der Europäischen Union für Sicherheit in europäischen Straßentunneln nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des ADAC, bei der der Club mittels Sichtprüfungen und Abstandsmessungen 16 Tunnel auf wichtigen Reiserouten im transeuropäischen Straßennetz in Italien, Kroatien und Österreich geprüft hat.
Dabei gebe es große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, stellt der Automobilclub fest. So habe beispielsweise Österreich in den vergangenen 20 Jahren viel Geld in Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit von Tunneln investiert, was sich auch im Ergebnis der ADAC Inspektion widerspiegle. Alle untersuchten Tunnel in Österreich würden die Mindestanforderungen der EU erfüllen. Auch die Tunnel in Kroatien seien meist sicher. Nur eine der drei inspizierten Röhren habe die Standards nicht erfüllt.
Italien schneidet schlecht ab
Bei den untersuchten italienischen Tunneln gab es hingegen deutliche Sicherheitsmängel. Nur einer der inspizierten Tunnel habe die EU-Mindeststandards zumindest teilweise erfüllt, sieben weitere gar nicht, kritisieren die ADAC-Tester.
Die gravierendsten Mängel der ADAC-Tunnel-Inspektion waren keine oder zu weit auseinanderliegende Pannenbuchten, Notausgänge und Notrufeinrichtungen sowie fehlende Löschwasser-Hydranten. Im Falle eines Unglücks könne dies lebensgefährlich sein, warnt der Automobilclub.