Die Umweltorganisation International Council on Clean Transportation (ICCT) hat die regionalen Unterschiede bei der Neuzulassung von Elektroautos genauer untersucht und dabei festgestellt: Menschen und Unternehmen in Bayern und Baden-Württemberg kauften 2020 doppelt so viele E-Autos oder Plug-in-Hybride wie in Ostdeutschland. „In den beiden südlichen Bundesländern kamen 2020 auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner rund sechs Neuzulassungen“, heißt es beim Spiegel. Dagegen waren es in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen durchschnittlich lediglich drei.
Die Ursachen für dieses regionale Gefälle vermuten die Forscher allerdings nicht nur in den Einkommensunterschieden. Auch die unterschiedliche Verteilung von Lademöglichkeiten soll dazu beitragen. „Um dieses Ungleichgewicht zu korrigieren, könnte die Bundesregierung Kaufanreize auch auf ältere gebrauchte Elektro-Pkw ausdehnen und die Höhe der derzeitigen Kaufförderung an das Einkommen anpassen“, zitiert der Spiegel die Wissenschaftlerin Sandra Wappelhorst vor. „Auch sollte die Bundesregierung die Förderung privater Ladestationen an Wohngebäuden und öffentlich zugänglicher Ladestationen fortsetzen.“
Umweltbewusstsein spielt eine Rolle
Zusätzlich überprüften die Forscher einen Zusammenhang zwischen den Neuzulassungen der E-Autos und dem Umweltbewusstsein. Dazu wählten sie den Stimmenanteil der Grünen bei den Wahlen zum Europäischen Parlament als Maß. Das Ergebnis: Je mehr Menschen in einer Region die Grünen wählten, desto mehr E-Autos seien unter den Neuzulassungen.